Legasthenie in der Sekundarstufe ab Klasse 5

Vielleicht steckt hinter den vielen Rechtschreibfehlern und der Leseunlust doch mehr?

von Dr. D. Obermann-Jeschke

Diese Merkmale könnten für eine Legasthenie sprechen:

Ihr Kind / der Jugendliche:

  • macht überdurchschnittlich viele Rechtschreibfehler
  • schreibt im Text ein Wort in unterschiedlichen Schreibweisen
  • macht viele Fehler in der Groß- und Kleinschreibung - obwohl die Wortarten grammatikalisch bekannt sind
  • liest deutlich verlangsamt und verweigert sich beim Lesen von längeren Texten und Büchern
  • zeigt Probleme beim Textverstehen und kann Textstellen nicht zueinander in Beziehung setzen
  • kann sprachliche Mittel nur schwer erkennen und in ihrer Funktion erfassen
  • hat Schwierigkeiten, die Aufgabenstellung zu verstehen und die Arbeitsaufträge schriftlich umzusetzen

Legasthenie wächst sich nicht aus. Studien zeigen, dass Kinder und Jugendliche mit ausgeprägten Lese- und / oder Rechtschreibschwierigkeiten häufig ihre gesamte Schulzeit über ihre Schwäche oder eine Restsymptomatik beibehalten. In der 5. Klasse können die Schüler, die bereits spezifisch gefördert wurden, in der Regel die Wörter lautgetreu wiedergeben. Nun benötigen sie beim Erlernen der Rechtschreibregeln eine individuelle Unterstützung, um spezifische Rechtschreib- und Lesestrategien zu erlernen und im Schreibprozess aktiv anzuwenden. Beim Lesen rückt dann neben den Lesefertigkeiten das Textverstehen weiter in den Vordergrund. Anhand von altersgemäßen Lesetexten wird mit Hilfe von Lesestrategien geübt, Informationen im Text aufzufinden und miteinander in Beziehung zu setzen, um Inhalte und Handlungsabläufe reflektieren zu können. Damit schaffen wir eine wichtige Voraussetzung zum Interpretieren von Texten, damit das Lesen klassischer Dramen nicht zum persönlichen Drama wird.

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